Unterloisdorf
Unterloisdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz mit 213 Einwohnern. Der ungarische Ortsname ist Alsó-László und der kroatische Dolnji Lostrof. Der Ort wurde im Jahre 1225 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Bevölkerungsstand war im Jahr 1785 mit 432 Personen fast doppelt so hoch als heute. Der Ortsteil liegt 230 m über dem Meeresspiegel.
Der Boden des Heimatortes besteht aus verschiedenen Schichten, welche Ablagerungen einstiger Meere darstellt. Sie bestehen vorwiegend aus Lehm und Sand. Das Schwemmland an der Rabnitz bildet einen guten Ackerboden, der auch als Gartenboden verwendbar ist. Am besten geeignet für den Ackerbau sind die Riede: Krautäcker, Gartenäcker, Hausäcker und die Großen Äcker. Ein Teil des Hotters ist mit Wald bedeckt, der Großteils im Besitz der Urbarialgemeinde ist. Es ist ein Mischwald, in dem die Holzarten Kiefer und Eichen überwiegen.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.
Ursprünglich gab es nur ein “Loisdorf”, der Name kann auf eine slawische Siedlung names “Valstoj” oder “Vlastej” zurückgeführt werden. Durch die deutschen Kolonisten wurde dann daraus “Loisdorf”. Dieses “Loisdorf” spaltete sich in weiterer Folge in die beiden Orte Oberloisdorf, das heute eine eigene Gemeinde ist, und Unterloisdorf auf. 1225 wurde der Name, damals noch “Laztay”, das erste Mal in einer Urkunde genannt.
Im Zuge der Belagerung von Koszeg im Jahre 1532 wurde das Gebiet um Unterloisdorf verwüstet. Während dieser 25-tägigen Belagerung legten osmanische Streifscharen, die sogenannten Akinci, das Umland von Koszeg (Güns) in Schutt und Asche. Nach Abbruch der Kampfhandlungen marschierte das türkische Hauptheer (300.000 Menschen, darunter ein Tross mit ca. 100.000 Mann) über das Burgenland und die Steiermark nach Süden ab. Dabei wurden zahlreiche Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht. Auch Unterloisdorf teilte dieses Schicksal. Das verwüstete Gebiet wurde ab 1568 durch kroatische Siedler, welche den Grundherrn ins Land holten, wieder aufgebaut.
In den Jahren 1605/1606 erfolgte eine weitere Zerstörung des Ortes. Dieses Mal waren die Heiducken des Stephan Bocskais die Übeltäter. Aber Unterloisdorf erholte sich auch von diesem Schicksalsschlag und war bis 1622 nicht nur wieder aufgebaut, sondern sogar noch vergrößert worden.