Mannersdorf an der Rabnitz

Aus Funden in der Umgebung können wir daraus schließen, dass die Gegend sowohl in der Steinzeit als auch in der Bronzezeit von Illyrern bewohnt war. Gegen Ende der Bronzezeit, etwa im 6 Jh. v. Chr. eroberten die Kelten, die aus dem Gebiet des heutigen Nordfrankreich kamen, unser Land. Die Illyrer wurden in das Südburgenland abgedrängt.

Im ersten Jahrzehnt unserer Zeitrechnung begannen die Römer unter Kaiser Augustus vom Westen her Pannonien zu besetzen. Die Günserstraße in unserem Ort verdankt ihre Entstehung den Römern. Sie war eine der wichtigsten Handelsstraßen des Römischen Reiches, die sogenannte Bersteinstraße, die über Steinermanger und Ödenburg nach Carnuntum führte. An der Stelle von Mannersdorf dürfte sich eine römische Siedlung befunden haben. Die Ortssage kündet von einem „Schloss auf der Tagwacht, das ein römischer Wachturm gewesen sein dürfte. 166 n.Chr. wurden die römischen Siedlungen von Markomannen und Quaden zerstört.

796 wurde das Awarenreich durch Karl den Großen zerstört. Danach setzte die deutsche Besiedlung des eroberten Landes ein. In der Mitte des 9.Jahrhunderts dürfte auch das Gebiet von Mannersdorf wieder besiedelt gewesen sein. 907 erlagen die Bayern den angriffen der Magyaren.

Unser Gebiet bildet lange Zeit ein Streitobjekt zwischen Babenbergern und Ungarn. Mitte des 12. Jh. dürfte Mannersdorf entstanden sein und wurde 1224 erstmals als Marktgemeinde urkundlich erwähnt. 1532 belagerte und verwüstete ein Türkenheer von 60.000 Mann die umliegenden Dörfer, darunter auch Mannersdorf.

1558 wurde Mannersdorf erstmals als „MANASDORF“ in einer Urkunde erwähnt. 1706 wurde die Befestigungsanlage Tabor, die im Jahr 1546 von Nikolaus Jurisits errichtet worden war, von den Kuruzzen zerstört. 1809 hielten die Franzosen die Gegend besetzt.

Neben den Kriegen wurde unser Ort auch von vielen Krankheiten heimgesucht, denen fast die ganze Bevölkerung zum Opfer fiel. Besonders sei hier auf die Pest im Jahr 1600 hingewiesen. Auf diese Zeit dürfte die Verehrung der Pestheiligen: Rochus, Sebastian und Rosalia zurückgehen. 1849 wurde unser Gebiet von einer Choleraepidemie heimgesucht, der ebenfalls viele Bewohner unserer Gemeinde zum Opfer fielen.

Während der beiden Weltkriege mussten auch die Bewohner in unserer Gemeinde viele Gefahren und unsagbares Leid zu erdulden. Auch in den ersten Nachkriegsjahren besserte sich die Lage erst nach und nach. Die folgenden Jahrzehnte waren von einer friedlichen Entwicklung gekennzeichnet, und ein enormer Wiederaufbau in allen Lebensbereichen setzte ein.

Im Jahre 1971 erfolgte die Zusammenlegung der Gemeinden Klostermarienberg, Mannersdorf, Oberloisdorf, Rattersdorf, Liebing und Unterloisdorf zur Großgemeinde Mannersdorf, wobei Oberloisdorf seit 1996 wieder eine selbständige Gemeinde ist.