Klostermarienberg

Klostermarienberg wurde nach dem Kloster Marienberg benannt und hatte mit Stichtag 01.01.2022 329 Einwohner. Eine Größe von 7,72km² und liegt auf einer Seehöhe von 245m über Adria. Das Dorf war bis 1894 unter seinem ungarischen Ortsnamen Klastrom bekannt.

Der Ort, an den Ausläufern des Günser Gebirges inmitten des Rabnitztales gelegen, dürfte aufgrund von Bodenfunden bereits in der Steinzeit besiedelt gewesen sein. Am nördlichen Rabnitzufer, etwa 400m nordöstlich des Ortes,wurden spätlatènezeitliche(190 v. Chr. bis Christi Geburt) Funde lokalisiert. Grabungen von 1972 bis 1975 durch das Landesmuseum Burgenland ergaben Keramiken, eine Glasperle, Silbermünzen, sowie große Mengen von Eisenschlacke und geröstetem Erz. Mehrere Kuppelöfen vom Typ “eingetiefter Rennofen” wurden freigelegt. Die Eisenverhüttung der Kelten begann 200 v. Chr. und erstreckte sich bis in das 11.Jh. In unmittelbarer Nähe der Schmelzöfen wurde 1970 eine gut erhaltene versilberte keltische Münze gefunden. Einer dieser Kuppelöfen und die versilberte Münze sind im Landesmuseum in Eisenstadt aufbewahrt. Seit Jahrzehnten kommen bei der Bodenbearbeitung römische Mauerteile zu Tage. Ein bedeutendes Fundstück ist ein römischer Grabstein mit einer gut erhaltenen Inschrift.

Klostermarienberg wurde erstmalig im Jahr 1194 im Zuge der Gründung einer Zisterze zur Einlösung eines Kreuzzugsgelübtes durch Graf Banos Dominikus Bors urkundlich erwähnt und bestimmt darin die Errichtung in der Ortschaft Barbaduri. Die Besiedelung des Klosters erfolgte durch die Zisterziensermönche aus der Babenbergergründung Heiligenkreuz.

Klostermarienberg erfuhr auch zwei Türkeneinfälle mit Tod und Zerstörung in den Jahren 1532 und 1680. Als der 2.Weltkrieg zu Ende ging, betraten in Klostermarienberg erstmalig sowjetische Truppen am 29. März 1945 österreichischen Boden (damals deutsches Reichsgebiet).

Der Ort ist auch wegen des Obstbaus mit zahlreichen Apfel- und Pfirsichplantagen bekannt. Die traditionelle Landwirtschaft mit Nutztierhaltung ist weitgehend verschwunden. In den vergangenen Jahrzehnten wurden diese Betriebe, bis zu ihren Ende im Nebenerwerb geführt.

Jährlich am 26.Oktober, dem österreichischen Nationalfeiertag findet ein traditionelles Kastanienfest statt. Brauchtumsfeste sowie verschiedene Veranstaltungen werden von örtlichen Vereinen abgehalten und beleben somit das Dorfleben. Im ehemalige Gasthaus Gregorich wurde das Erdgeschoss zu einem Vereinszentrum umgebaut und wird seither für das öffentliche Leben in jeglicher Form genutzt.